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Als die fliegende US-Festung in Aesch plötzlich vom Himmel fiel 14. Oktober 1943

"Schwarzer Donnerstag" / The Black Thursday 43

B-17 F-120-BO, Seial Nr. 42-30831, Nik Name:Lazy Baby, 8th Air Force, 305th Group, 364th Squadron Mission: Bombardierung Kugellagerwerke Schweinfurt (D) Am 14.Oktober 1943 musste im Birseck ein amerikanischer B-17-Bomber notlanden. Von der zehnköpfigen Besatzung bezahlte einzig der Navigator Donald Rowley den Flug mit seinem Leben. Der 22-jährige Leutnant der US-Army Airforce gehörte damit zu den 590 getöteten Besatzungsmitgliedern des fatalen Luftangriffs auf die deutschen Kugellagerwerke in Schweinfurt. Man schrieb den 14. Oktober 1943, die schwerste Niederlage der 8. US-Luftflotte im Bombenkrieg über Europa. Die Luftwaffe und Fliegerabwehr Nazi-Deutschlands war auf dem Höhepunkt ihrer Stärke, die alliierten Jagdmaschinen technisch noch nicht so weit, dass sie ihren Bombern während des ganzen Fluges hätten Begleitschutz geben können. Haarsträubende 77 von 291 eingesetzten B-17-Bombern kehrten von der «Mission 115» nicht oder nur schrottreif nach England zurück. Von den 15 Maschinen der 305th Bombergruppe, zu denen auch die «Lazy Baby» gehörte, überstanden ganze drei den deutschen Kugel- und Flakhagel. Danach sprach man angesichts des Fiaskos nur noch vom «Schwarzen Donnerstag» der US- Army Airforce im Zweiten Weltkrieg. Was die Besatzung der «Lazy Baby» angeht, so hatte die Crew von Oberleutnant Edward Dienhart allen Grund, sich später gerne und dankbar an ihre Internierung in der Schweiz zurückzuerinnern. Der nach einem Flaktreffer über Aachen tödlich verwundete und blutüberströmte Navigator Rowley wies Dienhart mit letzter Kraft die Fluchtroute in die Schweiz. Nachdem die übrig gebliebene Besatzung aus der schwerbeschädigten Maschine alles an Ballast hinausgeworfen hatte, was nicht niet- und nagelfest war, glückte dem Piloten nach mehrmaligem Kreisen gegen 15.30 Uhr die Notlandung auf einem Kartoffelacker neben dem Schlatthof – selbst nach heutigen Massstäben eine fliegerische Meisterleistung. Unmittelbar danach begannen neugierige Zivilisten und Militärs zum Flugzeugwrack zu strömen. Unter den zahlreichen Geschichten, die sich um die Notlandung ranken, sticht jene des Ettinger Landwirts Leo Brodmann hervor, der ein ausgebautes Browning-Maschinengewehr von der Absturzstelle als «Souvenir» entwendete, bei sich vergrub, den ausgedehnten Suchaktionen und Verhören der Behörden entging und die Waffe erst 1987 wieder zum Vorschein brachte. Die Überlebenden der «Lazy Baby» ihrerseits verbrachten den Rest des Krieges in einem Internierungslager in Adelboden und kehrten 1945 in die USA zurück.

Lazy Baby
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