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B-24 Absturz Jegenstorf 11. Mai 1944, Flucht als Bauer und Bäuerin

B-24 Liberator, B-24 H-10-DT, Serial Nr: 41-28738, Marking: Z5-O, Nik Name: Meat around the Corner. Die B-24 Meat around the Corner startete im englischen Horsham St Faith mit der Mission Epinal in Frankreich zu bombardieren.

Die Vorbereitungen zur Invasion vom 6. Juni 1944 waren voll in der Vorbereitungsphase, die Amerikaner flogen wenige Missionen nach Süddeutschland. So gab es in diesen Monaten nur wenige Notlandungen in der Schweiz.

 Am 11. Mai wurden 294 Bomber zur Bombardierung von wichtigen Verschiebebahnhöfen in Frankreich auf ihre Missionen geschickt. Nach dieser Mission wurden fünf Flugzeuge vermisst, zwei landeten in der Schweiz. Stuart Goldsmith war mit seiner Crew der Erste, der in der Schweiz landete, per Fallschirmabsprung. Die Bemalung der Maschine zeigte einen Jäger, der den Kopf von Adolf Hitler in der Hand hielt. Auf die Aufforderung des Kommandanten wurde der Kopf durch ein Stinktier ersetzt. Der Pilot Stuart Goldsmith erinnert sich an diese Mission: Meine Crew und ich fassten diese brandneue B-24 direkt ab Werk in San Francisco. Wir waren die Einzigen, die diese Maschine ab Werk bis zu ihrem absturz flogen. Wir flogen total 16 Missionen. Als wir an diesem 11.Mai starteten war es eine schicksalhafte Mission, die mit dem Verlust der Maschine endete. Dieser Flug sollte uns nach Epinal führen, doch etwa zwanzig Minuten vor dem Ziel hatte Motor Nummer 3 plötzlich keinen Öldruck mehr. Wir mussten den Motor abstellen und den Propeller in Segelstellung stellen. Mit den verbleibenden drei Motoren versuchten wir die Position in der Formation zu halten. Nach weiteren etwa zehn Minuten hatte auch Motor Nummer 2 keinen Öldruck mehr. So verloren wir rasch an Höhe und waren nicht mehr in der Lage nach England zurückzukehren. Der Navigator 2Lt William C. Etheredge erzählt weiter: Unsere Motoren waren offensichtlich überarbeitet. 1Lt Goldsmith fragte mich, wie lange wir über das besetzte Frankreich fliegen können, oder ob die Neutrale Schweiz besser wäre zum Notlanden. Die Crew entschied sich für die Neutrale Schweiz, weil keiner in deutsche Gefangenschaft geraten wollte. Nachdem wir die Schweizer Grenze überquert hatten, verloren wir weiter Motorenkraft und unsere Sinkrate war so gross, dass wir die B-24 verlassen mussten. Während die Maschine bei Jegenstorf in ein Waldstück abstürzte, landete die Besatzung in der Gegend von Sumiswald, wo sie von Schweizer Soldaten aufgegriffen wurde. Die Crew wurde in Davos interniert, und Stuart Goldsmith weiss aus dieser Zeit folgendes zu berichten: Ich freundete mich rasch mit einem Schweizer Offizier an, der in Davos wegen seiner Augentuberkulose in Behandlung war. Ich lernte von ihm Französisch und er von mir Englisch. Durch den Offizier konnte ich, in Zivilkleidern, viele Partys besuchen an denen auch verschiedene Nazigrössen teilnahmen. Die Deutschen, die da kamen, natürlich nicht in Uniform, waren meisten als Touristen in der Schweiz. Es war faszinierend die Meinungen und Ansichten des Feindes zu hören. Mein Freund gab mich als Schweizer aus Lausanne aus, denn in der Zwischenzeit war mein Französisch besser als das der meisten Deutschen. So zweifelte niemand meine neue Herkunft an. 2Lt Ralph T. Ritter und ich wollten immer mehr nach England zurück, um unsere fünfundzwanzig Missionen zu erfüllen. So flüchteten wir als Bauer und Bäuerin aus Davos. Wir spazierten an den Wachen vorbei und reisten unerkannt nach Genf. Wir überquerten die Grenze nach Frankreich und wurden in Mouthe vom Untergrund empfangen und nach England geschmuggelt.

Besatzung:

Pilot: 1st Lt Stuart Goldsmith

Copilot: 2nd Lt Andrew P. Cote

Navigator: 2nd Lt  William C. Etheredge

Bombardier: 2nd Lt Ralph T. Ritter

Engineer: S/Sgt William S. Ferguson

Radio: S/Sgt Darrel G. Pulley

Ball Turret: S/Sgt Robert N. Morin

Right Waist: S/Sgt Albert V. Barney

Left Waist: S/Sgt Walter J. Pac

Tail Gunner: S/Sgt Gerard P. Roland

 

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